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Wilhelm Dieker

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Wilhelm Dieker
Prénom Wilhelm
Nom Dieker
Sexe masculin
Naissance 17 décembre 1906 (Mülheim/Ruhr)
Décès 29 mars 1987 (Heidelberg)
Autorisation d'exercer la médecine 1933
Profession Arzt

Titre Dr. med. habil.

Spécialités Medizinische Strahlenkunde, Radiologie


Wilhelm Dieker vertrat ab November 1941 an der Reichsuniversität Straßburg den Lehrstuhl für Medizinische Strahlenkunde und Röntgenologie.


Biographie

Studium der Medizin in Marburg, Münster, Berlin und Bonn, Staatsexamen und Promotion 1932. Mai bis Oktober 1933 Volontärarzt, am November 1933 außerordentlicher Assistent an der Ludolf-Krehl-Klinik Heidelberg.[1] Habilitation im Januar 1939. Seine Lehrbefugnis erhielt er erst im Oktober 1939, nachdem das Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung zunächst wegen Diekers Kinderlähmung ein amtsärztliches Zeugnis angefordert hatte. Daraufhin schrieb Johannes Stein am 15. Juli 1939 ans Ministerium, er halte sich für „am besten in der Lage, den körperlichen Zustand und die Leistungsfähigkeit von Herrn Dr. Dieker zu beurteilen“ und Dieker sei „einer der wertvollsten und tüchtigsten jungen Kliniker“, dessen Laufbahn er nicht gefährdet sehen wolle.[2]

Ab 1941 vertrat Dieker den Lehrstuhl für Medizinische Strahlenkunde und Röntgenologie an der Reichsuniversität Straßburg und leitete die diagnostische Abteilung des Strahleninstituts bzw. der Röntgenabteilung der Medizinischen Klinik. Karl Schmidt und vor allem Johannes Stein setzten ihn als jungen, relativ unerfahreren Mediziner gegen zahlreiche andere Vorschläge und deutliche Widerstände beim Ministerium durch.[3] Obwohl ihm in Straßburg die Ernennung zum planmäßig beamteten Extraordinarius in Aussicht gestellt worden war, kam es vor Kriegsende nicht mehr dazu.[4]

Nach eigenen Angaben geriet Dieker am 23.11.1944 in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Er sei in Marseille vom 22.12.1944 bis zur Auflösung des Lazaretts im Februar 1946 als leitender Arzt eines großen Gefangenenlazaretts eingesetzt gewesen und schließlich am 31.10.1946 nach Hause entlassen worden.[5]

Nach Kriegsende wurde Dieker nach der Amnestie-Verordnung vom 5. Februar 1947 ("Weihnachtsamnestie") aufgrund seiner spinalen Kinderlähmung amnestiert. Im Verfahren urteilte die Spruchkammer Heidelberg, seine parteiliche Laufbahn sei "nicht besonders belastend"; er sei nicht Blockkassierer oder Blockleiter, sondern lediglich "Blockhelfer" gewesen. Außerdem wurden besondere Entlastungstatbestände angeführt. Dieker habe noch im Dezember 1939 eine schwer kranke jüdische Patientin aufgenommen; er habe auch KZ-Häftlinge aufgenommen und sorgfältig und human behandelt sowie elsässische Schwestern in ihren Stellungen gehalten.[2]

1948 bemühte sich Dieker bei der Universität Heidelberg darum, seine Dozententätigkeit wieder aufnehmen zu dürfen, da er bei seinem Weggang nach Straßburg nicht aus dem Lehrkörper ausgeschieden, sondern nur beurlaubt worden sei.[5] Außerdem besteht er auf seinem Professorentitel, der ihm 1944 hätte verliehen werden sollen, und auf den er sich "durch ehrliche und anständige Arbeit ein Recht erworben habe".[6] Der ehemalige Ministerialdirektor im Reichserziehungsministerium Prof. Dr. Rudolf Menzel gab eine eidesstattliche Erklärung zugunsten Diekers ab, seine Ernennungsurkunde habe 1944 im Ministerium bereits vorgelegen.[7]

In Reaktion darauf befürwortet die Heidelberg Fakultät schließlich "die endgültige Ernennung zum a.pl. Professor ausdrücklich“. Für eine Rückkehr in den Lehrkörper mangele es Herrn Dieker hingegen am „notwendigen Rückhalt“; auch die „Bedürfnisfrage“ sei zu verneinen; außerdem wolle man keinen „Präzedensfall“ [sic] schaffen.[8]

Dieker wurde schließlich von 1949 bis 1973 Chefarzt der Klinik Speyererhof in Heidelberg. [8]

Mitgliedschaften:

NS-Dozentenbund 1935 (Stellenleiter); NS-Volkswohlfahrt 1934; NS-Lehrerbund (seit dem 1.7.1934, Nr. 295 651), NS-Ärztebund (seit dem 25.08.1939); NS-Studentenkampfhilfe (1937); NSDAP (Nr. 5 262 511, seit dem 1.5.1937; Vertrauensmann und Leiter des Amtes für Nachwuchsförderung sowie Zellenkassierer der Zelle Bergheim). [9] [10]

Am 22. Februar 1938, Wilhelm Dieker heiratete in Heidelberg die Tochter von Werner Hangarter, Annelise, geboren am 26. August 1908[11].

Repères

Localisations

Nationalités

Confessions

Publications

  • Dieker, Wilhelm. Die Kurzwellenbehandlung des Lungenabszesses. Habil.. Heidelberg, 1938. (=Habil.)

Relations

Directeur de thèse de

Famille de

Collègue de

Subordonné de

Liens à institutions

Ludolf-Krehl-Klinik Heidelberg

Allgemeines Strahleninstitut und Röntgenabteilung der Medizinischen Universitätsklinik RUS

1906-12-17T00:00:00Z
Vie privée
Naissance
1987-03-29T00:00:00Z
Vie privée
Décès
1933-01-01T00:00:00Z
Vie privée
Autorisation d'exercer la médecine
1933-01-01T00:00:00Z
Vie privée
Thèse
1933-05-01T00:00:00Z
1933-10-01T00:00:00Z
Carrière
1933-11-01T00:00:00Z
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Ludolf-Krehl-Klinik Heidelberg, außerordentlicher Assistent,
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Références

  • Bauer, Axel W.. Innere Medizin, Neurologie und Dermatologie. In:Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus, Eckart, Wolfgang Uwe;Wolgast, Eike;Sellin, Volker, 719-810. Heidelberg : Springer Medizin, 2006. S. 731-38
  • Klee, Ernst. Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. Frankfurt am Main : Fischer, 2005. S. 108



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  1. Bauer, Axel W.. Innere Medizin, Neurologie und Dermatologie. In:Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus, Wolgast, Eike;Eckart, Wolfgang Uwe;Sellin, Volker, 719-810. Heidelberg : Springer Medizin, 2006. , S. 731-38.
  2. 2,0 et 2,1 Bauer, Axel W.. Innere Medizin, Neurologie und Dermatologie. In:Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus, Wolgast, Eike;Eckart, Wolfgang Uwe;Sellin, Volker, 719-810. Heidelberg : Springer Medizin, 2006. , S. 733.
  3. Wechsler, Patrick. La Faculté de médicine de la "Reichsuniversität Straβburg" (1941-1945) à l'heure nationale-socialiste. Diss. med.. Strasbourg, 1991. , S. 50;111f..
  4. Bauer, Axel W.. Innere Medizin, Neurologie und Dermatologie. In:Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus, Wolgast, Eike;Eckart, Wolfgang Uwe;Sellin, Volker, 719-810. Heidelberg : Springer Medizin, 2006. , S. 735.
  5. 5,0 et 5,1 Bauer, Axel W.. Innere Medizin, Neurologie und Dermatologie. In:Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus, Wolgast, Eike;Eckart, Wolfgang Uwe;Sellin, Volker, 719-810. Heidelberg : Springer Medizin, 2006. , S. 734.
  6. Bauer, Axel W.. Innere Medizin, Neurologie und Dermatologie. In:Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus, Wolgast, Eike;Eckart, Wolfgang Uwe;Sellin, Volker, 719-810. Heidelberg : Springer Medizin, 2006. , S. 736.
  7. Bauer, Axel W.. Innere Medizin, Neurologie und Dermatologie. In:Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus, Wolgast, Eike;Eckart, Wolfgang Uwe;Sellin, Volker, 719-810. Heidelberg : Springer Medizin, 2006. , S. 737.
  8. 8,0 et 8,1 Bauer, Axel W.. Innere Medizin, Neurologie und Dermatologie. In:Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus, Wolgast, Eike;Eckart, Wolfgang Uwe;Sellin, Volker, 719-810. Heidelberg : Springer Medizin, 2006. , S. 738.
  9. Bauer, Axel W.. Innere Medizin, Neurologie und Dermatologie. In:Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus, Wolgast, Eike;Eckart, Wolfgang Uwe;Sellin, Volker, 719-810. Heidelberg : Springer Medizin, 2006. , S. 732.
  10. Wechsler, Patrick. La Faculté de médicine de la "Reichsuniversität Straβburg" (1941-1945) à l'heure nationale-socialiste. Diss. med.. Strasbourg, 1991. , S. 111.
  11. Voir notamment ADBR, 1558 W 791, dossier n°77954 (Wilhelm Dieker) et ADBR, 1558 W 795, dossier n°78709 (Werner Hangarter)
  12. Bauer, Axel W.. Innere Medizin, Neurologie und Dermatologie. In:Die Universität Heidelberg im Nationalsozialismus, Wolgast, Eike;Eckart, Wolfgang Uwe;Sellin, Volker, 719-810. Heidelberg : Springer Medizin, 2006. , S. 808.