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De Commission Historique

« Il est plus difficile d’honorer la mémoire des anonymes que celle des personnes célèbres. La construction historique est dédiée à la mémoire des anonymes ». (Inscription du mémorial pour Walter Benjamin, conçu par Dani Karavan à Port Bou, Espagne)

„Schwerer ist es, das Gedächtnis der Namenlosen zu ehren als das der Berühmten. Dem Gedächtnis der Namenlosen ist die historische Konstruktion geweiht.“ (Inschrift im Denkmal für Walter Benjamin, gestaltet von Dani Karavan in Port Bou, Spanien)

Eine biografische Datenbank speziell zur medizinischen Fakultät Straßburg im Nationalsozialismus

Die elektronische Datenbank wird von der Université de Strasbourg betrieben und soll unserer Geschichte ein „Gesicht“ geben und sie „fassbar“ machen. Die biografischen Einträge sind nicht nur Gesamtdarstellungen, sondern geben auch einen Einblick in die individuellen Lebenswege der Ärzte, Assistenzkräfte, Professoren, ebenso wie der Patient*innen und Opfer in Verbindung mit der medizinischen Fakultät der Reichsuniversität Straßburg. Die Lebensläufe dieser Männer und Frauen – jeder für sich ein Stück Geschichte – werfen zugleich ein neues Licht auf die Reichsuniversität, die von den Nationalsozialisten anstelle der nach Clermont-Ferrand evakuierten französischen Universität eingerichtet wurde. Diese „Lebensgeschichten in der Geschichte“ tragen auch zu einem besseren Verständnis der Geschichte des annektierten Elsass, der wissenschaftlichen Leistungen Straßburgs und des Schicksals der Elsässer und Elsässerinnen in diesem düsteren Abschnitt der Geschichte bei.

Insgesamt enthält die digitale Biografiensammlung Einzeleinträge zu allen Professoren, leitenden Ärzten und Medizinern, die zwischen 1941 und 1945 an der medizinischen Fakultät der Reichsuniversität Straßburg tätig waren, sowie der Doktoranden, die ihre medizinische Doktorarbeit in Straßburg schrieben und verteidigten. Darunter finden sich auch Ärzte, die bereits in den ersten Tagen nach der Wiedereröffnung des Straßburger Bürgerspitals durch die Deutschen Mitte August 1940 mit den Vorbereitungen zur offiziellen Einweihung der Reichsuniversität Straßburg im November 1941 beschäftigt waren. Schließlich enthält sie Biografien und Lebensgeschichten von Patient*innen und Opfern.

Ein bisher einzigartiges und innovatives Projekt über die Geschichte der NS-Medizin im annektierten Elsass ...

Da Historiker*innen auf die Quellenlage angewiesen sind, fallen nicht alle biografischen Einträge gleichermaßen umfangreich aus. Abgesehen von Fällen mangelnder Dokumentation haben sich einige Autor*innen bewusst dafür entschieden, bestimmten sogenannten „berühmten“ Personen lediglich eine kurze Biografie mit den neuesten Erkenntnissen der Forschung zu widmen, und verweisen zur eingehenderen Information auf die bereits vorliegende wissenschaftliche Literatur. Andere Autor*innen hielten es für sinnvoll, all diejenigen Mediziner und Opfer stärker ins Licht zu rücken, die generell in der wissenschaftlichen Literatur nicht vorkommen oder gar in Vergessenheit geraten sind und für die es keine präzisen biografischen Berichte gibt. Ihnen wurde daher eine umfassendere historische Biografie gewidmet.

In interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Geschichtswissenschaft, medizinischer Wissenschaft und Informatik ist ein besonders innovatives und bisher einzigartiges Projekt zur Geschichte des Elsass und der Hochschulmedizin im Elsass entstanden.

Diese kollaborative Plattform entwickelt sich ständig weiter. Dank neuer Quellen, die man uns zur Verfügung stellt, dank der aktiven Mitarbeit der Familien von Personen, die in den biografischen Einträgen behandelt werden, und der freiwillige Unterstützung von Internet-Nutzenden sind wir in der Lage, die Plattform ständig zu aktualisieren, zu verbessern und mit neuen Informationen zu bereichern.

Leisten Sie einen aktiven Beitrag für die Forschung und die Erinnerung!

Um die wissenschaftliche Seriosität des Inhalts zu gewährleisten und die historische Exaktheit zu wahren, sind die Einträge in Gänze frei und kostenlos abrufbar, die Schreib- und Änderungsrechte jedoch beschränkt und ausschließlich dem wissenschaftlichen und redaktionellen Team vorbehalten.

Aber auch Sie können einen aktiven Beitrag für die Forschung und die Erinnerung leisten!

Wir fordern alle, die einen Beitrag zur Verbesserung dieser lebenden Datenbank leisten möchten, herzlich dazu auf, sich bei uns zu melden. Wenn Sie Zeitzeugenberichte einreichen, uns Familienarchive anvertrauen oder einsehen lassen möchten oder wenn Sie an der Erstellung biografischer Einträge mitarbeiten wollen, nehmen Sie Kontakt mit uns auf! Nach Begutachtung und wissenschaftlicher Überprüfung und Freigabe durch ein redaktionelles und wissenschaftliches Gremium werden die Beiträge veröffentlicht; wer einen Eintrag verfasst hat, wird selbstverständlich als Autor oder Autorin anerkannt. Wir würden uns über die Einsendung Ihrer Hinweise, Erfahrungsberichte oder sonstiger Dokumente sehr freuen. Schreiben Sie hierzu an: rus-med@unistra.fr.

Sie können uns auch in den sozialen Netzwerken folgen und Verbindung mit uns aufnehmen. Teilen Sie Inhalte, um an der Vermittlung der Geschichte mitzuwirken. Ihre Kommentare werden wir mit Interesse zur Kenntnis nehmen. Wir halten Sie über unsere wissenschaftlichen und medialen Aktivitäten auf dem Laufenden: Vorträge, Kolloquien, Veröffentlichungen, Partnerschaften usw.

Wir wünschen Ihnen einen spannenden und aufschlussreichen Besuch auf unserer Plattform und bereichernde Momente beim Eintauchen in die Geschichte!

Straßburg, im Mai 2022,
Die Autor*innen und das Redaktionskomitee