Différences entre les versions de « Charles Buhecker »
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|Resume_de=Karl bzw. Charles Buhecker war Facharzt für Nervenkrankheiten und sowohl 1941 als auch nach Ende der "Reichsuniversität" kommissarischer Leiter der psychiatrisch-neurologischen Universitätsklinik. | |Resume_de=Karl bzw. Charles Buhecker war Facharzt für Nervenkrankheiten und sowohl 1941 als auch nach Ende der "Reichsuniversität" kommissarischer Leiter der psychiatrisch-neurologischen Universitätsklinik. | ||
Er wurde am 21. Juni 1903 in Straßburg geboren. | Er wurde am 21. Juni 1903 in Straßburg geboren.<ref name="847f2a781f07cac4173012afa1bf16ff1edef2ce">Archives Departementales du Bas-Rhin, 1558W94, 7625, Buhecker, Charles</ref> Über seine Ausbildung und seinen Lebensweg vor der de-facto Annexion des Elsass ist nichts bekannt, außer der Tatsache, dass er bereits unter Charles Pfersdorf an der psychiatrischen Abteilung des hôpital civil arbeitete. Nach einer vorübergehenden Schliessung wurde die psychiatrische Klinik nun unter Kontrolle deutscher Behörden am 20. September 1940 wieder eröffnet und Buhecker übernahm zunächst die kommissarische Leitung.<ref name="2QQITUFS, S 33">Clauss, Julie. Un état des lieux diagnostique comme outil de repérage et d’analyse de l’introduction de la notion de schizophrénie à la Clinique Psychiatrique Universitaire des Hôpitaux de Strasbourg (1912-1962). Diss. med.. , 2015. , S 33.</ref> Im Dezember 1941 wurde er durch Nikolaus Jensch ersetzt.<ref name="3E5HY4NY, S 87">Pfleger, Géraldine. L'école de psychiatrie de Strasbourg. Origines et développement d'une singularité strasbourgeoise sous le mandat du Professeur Théophile Kammerer (1916-2005). . Strasbourg, 2010. , S 87.</ref> | ||
In einer Beurteilung der Sicherheitspolizei an den Chef der Zivilverwaltung im Elsass wurde Buhecker als "einwandfreier Mensch" charakterisiert, der als Arzt "sehr beliebt" sei. Für eine Einstellung an der "Reichsuniversität" war eine Mitgliedschaft in einer NS-Organisation zwingend erforderlich, Buhecker war Mitglied des NS-Opferrings. Offensichtlich war geplant, ihn weiterhin als wissenschaftlichen Assistenten im Laboratorium der psychiatrischen Klinik zu beschäftigen. Die Erkundigungen und das Einstellungsverfahren zogen sich von Sommer bis Herbst 1941. In dem standardisierten Fragebogen der für alle zukünftigen Mitglieder der "Reichsuniversität" vom Personalamt des Chefs der Zivilverwaltung im Elsass auszufüllen war, wurde seine "charakterliche Haltung" als "fleissig" und "hilfsbereit" eingeschätzt. Über eine mögliche "frankophile Einstellung" war "nichts Nachteiliges bekannt", sodass seine Einstellung schliesslich befürwortet wurde. | In einer Beurteilung der Sicherheitspolizei an den Chef der Zivilverwaltung im Elsass wurde Buhecker als "einwandfreier Mensch" charakterisiert, der als Arzt "sehr beliebt" sei. Für eine Einstellung an der "Reichsuniversität" war eine Mitgliedschaft in einer NS-Organisation zwingend erforderlich, Buhecker war Mitglied des NS-Opferrings. Offensichtlich war geplant, ihn weiterhin als wissenschaftlichen Assistenten im Laboratorium der psychiatrischen Klinik zu beschäftigen. Die Erkundigungen und das Einstellungsverfahren zogen sich von Sommer bis Herbst 1941. In dem standardisierten Fragebogen der für alle zukünftigen Mitglieder der "Reichsuniversität" vom Personalamt des Chefs der Zivilverwaltung im Elsass auszufüllen war, wurde seine "charakterliche Haltung" als "fleissig" und "hilfsbereit" eingeschätzt. Über eine mögliche "frankophile Einstellung" war "nichts Nachteiliges bekannt", sodass seine Einstellung schliesslich befürwortet wurde.<ref name="847f2a781f07cac4173012afa1bf16ff1edef2ce">Archives Departementales du Bas-Rhin, 1558W94, 7625, Buhecker, Charles</ref> Da die Personalakte Buheckers an dieser Stelle endet, ist fraglich, ob er wirklich auf Dauer an der "Reichsuniversität" arbeitete. In den Krankenakten finden sich seine Unterschriften nicht. Unzweifelhaft betrieb er jedoch eine private Praxis in Straßburg (Schlossergasse 25) und wies regelhaft Patient*innen die psychiatrische Klinik ein. Auf seinen Überweisungsscheinen findet sich die Bezeichnung "Ex-Oberarzt u.[nd] Kom.[missarischer] Chefarzt der Universitätsklinik, Facharzt für Nervenkrankheiten".<ref name="eb27699176debc97dce5c64e1387ff38cc7e31ef">Krankenakte 27/69 (1943); H.Z.</ref> | ||
Nach der Befreiung Straßburgs im November übernahm Buhecker erneut die kommissarische Leitung der Klinik. | Nach der Befreiung Straßburgs im November übernahm Buhecker erneut die kommissarische Leitung der Klinik.<ref name="3E5HY4NY, S 96">Pfleger, Géraldine. L'école de psychiatrie de Strasbourg. Origines et développement d'une singularité strasbourgeoise sous le mandat du Professeur Théophile Kammerer (1916-2005). . Strasbourg, 2010. , S 96.</ref> | ||
Lea Münch | Lea Münch | ||
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Version actuelle datée du 21 janvier 2022 à 17:12
Charles Buhecker | |
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Prénom | Charles |
Nom | Buhecker |
Sexe | masculin |
Naissance | 21 juin 1903 (Straßburg) |
Profession | Arzt |
Identités | Buhecker, Karl |
Spécialités | Psychiatrie u. Neurologie |
Karl bzw. Charles Buhecker war Facharzt für Nervenkrankheiten und sowohl 1941 als auch nach Ende der "Reichsuniversität" kommissarischer Leiter der psychiatrisch-neurologischen Universitätsklinik.
Er wurde am 21. Juni 1903 in Straßburg geboren.[1] Über seine Ausbildung und seinen Lebensweg vor der de-facto Annexion des Elsass ist nichts bekannt, außer der Tatsache, dass er bereits unter Charles Pfersdorf an der psychiatrischen Abteilung des hôpital civil arbeitete. Nach einer vorübergehenden Schliessung wurde die psychiatrische Klinik nun unter Kontrolle deutscher Behörden am 20. September 1940 wieder eröffnet und Buhecker übernahm zunächst die kommissarische Leitung.[2] Im Dezember 1941 wurde er durch Nikolaus Jensch ersetzt.[3]
In einer Beurteilung der Sicherheitspolizei an den Chef der Zivilverwaltung im Elsass wurde Buhecker als "einwandfreier Mensch" charakterisiert, der als Arzt "sehr beliebt" sei. Für eine Einstellung an der "Reichsuniversität" war eine Mitgliedschaft in einer NS-Organisation zwingend erforderlich, Buhecker war Mitglied des NS-Opferrings. Offensichtlich war geplant, ihn weiterhin als wissenschaftlichen Assistenten im Laboratorium der psychiatrischen Klinik zu beschäftigen. Die Erkundigungen und das Einstellungsverfahren zogen sich von Sommer bis Herbst 1941. In dem standardisierten Fragebogen der für alle zukünftigen Mitglieder der "Reichsuniversität" vom Personalamt des Chefs der Zivilverwaltung im Elsass auszufüllen war, wurde seine "charakterliche Haltung" als "fleissig" und "hilfsbereit" eingeschätzt. Über eine mögliche "frankophile Einstellung" war "nichts Nachteiliges bekannt", sodass seine Einstellung schliesslich befürwortet wurde.[1] Da die Personalakte Buheckers an dieser Stelle endet, ist fraglich, ob er wirklich auf Dauer an der "Reichsuniversität" arbeitete. In den Krankenakten finden sich seine Unterschriften nicht. Unzweifelhaft betrieb er jedoch eine private Praxis in Straßburg (Schlossergasse 25) und wies regelhaft Patient*innen die psychiatrische Klinik ein. Auf seinen Überweisungsscheinen findet sich die Bezeichnung "Ex-Oberarzt u.[nd] Kom.[missarischer] Chefarzt der Universitätsklinik, Facharzt für Nervenkrankheiten".[4]
Nach der Befreiung Straßburgs im November übernahm Buhecker erneut die kommissarische Leitung der Klinik.[5]
Lea Münch
Biographie
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Collègue de
- Karl Bernhardt ( - )→
Références
- Clauss, Julie. Un état des lieux diagnostique comme outil de repérage et d’analyse de l’introduction de la notion de schizophrénie à la Clinique Psychiatrique Universitaire des Hôpitaux de Strasbourg (1912-1962). Diss. med.. Strasbourg, 2015
À propos de cette page
Rédaction : ©Lmuench, ©Marquart
- ↑ 1,0 et 1,1 Archives Departementales du Bas-Rhin, 1558W94, 7625, Buhecker, Charles
- ↑ Clauss, Julie. Un état des lieux diagnostique comme outil de repérage et d’analyse de l’introduction de la notion de schizophrénie à la Clinique Psychiatrique Universitaire des Hôpitaux de Strasbourg (1912-1962). Diss. med.. , 2015. , S 33.
- ↑ Pfleger, Géraldine. L'école de psychiatrie de Strasbourg. Origines et développement d'une singularité strasbourgeoise sous le mandat du Professeur Théophile Kammerer (1916-2005). . Strasbourg, 2010. , S 87.
- ↑ Krankenakte 27/69 (1943); H.Z.
- ↑ Pfleger, Géraldine. L'école de psychiatrie de Strasbourg. Origines et développement d'une singularité strasbourgeoise sous le mandat du Professeur Théophile Kammerer (1916-2005). . Strasbourg, 2010. , S 96.