Différences entre les versions de « Ludwig/Louis Reys »
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In seiner politischen Beurteilung vom September 1941 heißt es: „Der Obengenannte war früher durch und durch frankophil eingestellt und verkehrte mit Vorliebe in ganz französischen Kreisen und bevorzugte im Verkehr die französische Sprache, die er in seiner Familie ausschliesslich sprach. Bei seinem materialistischen und egoistischen Charakter glaube ich in der Annahme nicht fehl zu gehen, wenn ich behaupte, dass seine seit dem allgemeinen Umbruch an den Tag gelegte betonte Deutschfreundlichkeit reinen Zweckmässigkeiten entspricht. Von inneren Bekenntnis zu den weltanschaulichen Grundlagen der Bewegung kann nicht die Rede sein. Nach Sachlage vermag ich seiner Verwendung als Chefarzt an der Nervenklinik nicht das Wort reden.“ | In seiner politischen Beurteilung vom September 1941 heißt es: „Der Obengenannte war früher durch und durch frankophil eingestellt und verkehrte mit Vorliebe in ganz französischen Kreisen und bevorzugte im Verkehr die französische Sprache, die er in seiner Familie ausschliesslich sprach. Bei seinem materialistischen und egoistischen Charakter glaube ich in der Annahme nicht fehl zu gehen, wenn ich behaupte, dass seine seit dem allgemeinen Umbruch an den Tag gelegte betonte Deutschfreundlichkeit reinen Zweckmässigkeiten entspricht. Von inneren Bekenntnis zu den weltanschaulichen Grundlagen der Bewegung kann nicht die Rede sein. Nach Sachlage vermag ich seiner Verwendung als Chefarzt an der Nervenklinik nicht das Wort reden.“ | ||
Im Februar 1942 jedoch fiel das Urteil der Sicherheitspolizei aus nicht ersichtlichen Gründen deutlich günstiger aus. Man attestierte Reys, dass er „sich jedoch Mühe“ gäbe, „den Nationalsozialismus verstehen zu lernen, sodass von ihm erwartet werden kann, dass er sich im Laufe der Zeit als brauchbares Mitglied in die Volksgemeinschaft einfügen“ würde. | Im Februar 1942 jedoch fiel das Urteil der Sicherheitspolizei aus nicht ersichtlichen Gründen deutlich günstiger aus. Man attestierte Reys, dass er „sich jedoch Mühe“ gäbe, „den Nationalsozialismus verstehen zu lernen, sodass von ihm erwartet werden kann, dass er sich im Laufe der Zeit als brauchbares Mitglied in die Volksgemeinschaft einfügen“ würde.<ref name="50cc4dc5d18e53bcd8b401b40cd422d0a0e634d2">Archives Departementales du Bas-Rhin, 1558W7171, 67185; Reys, Ludwig</ref> | ||
Im Dezember 1941 stellte Reys seine Tätigkeit als Chefarzt der neurologischen Klinik ein. | Im Dezember 1941 stellte Reys seine Tätigkeit als Chefarzt der neurologischen Klinik ein. <ref name="ee7256b40647e723dddb75a173e204b1e5901a56">Archives Departementales du Bas-Rhin, 1558W106, 8669; Crusem Ludwig</ref> Die Hintergründe hierfür sind bisher unklar. | ||
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Version actuelle datée du 21 janvier 2022 à 17:26
Ludwig/Louis Reys | |
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Prénom | Ludwig/Louis |
Nom | Reys |
Sexe | masculin |
Naissance | 4 avril 1895 (Luetzelhausen (Elsass)) |
Autorisation d'exercer la médecine | 29 janvier 1920 |
Profession | Arzt |
Spécialités | Psychiatrie u. Neurologie |
Ludwig/Louis Reys war Facharzt für Nervenkrankheiten und 1940 circa ein Jahr lang in Strasbourg als Chefarzt der Neurologischen Klinik tätig.
Ludwig Reys wurde am 4. April 1895 in Luetzelhausen (Elsass) geboren. Über seine akademische Ausbildung ist wenig bekannt. Am 29. Januar 1920 erhielt er seine Approbation. Danach war er bis 1929 als Oberarzt an der Nervenklinik des Bürgerspitals tätig. Vom 1. April 1929 bis zum 18. November 1940 hatte er eine eigene Praxis inne. Direkt im Anschluss wurde er Chefarzt der Nervenklinik.
In seiner politischen Beurteilung vom September 1941 heißt es: „Der Obengenannte war früher durch und durch frankophil eingestellt und verkehrte mit Vorliebe in ganz französischen Kreisen und bevorzugte im Verkehr die französische Sprache, die er in seiner Familie ausschliesslich sprach. Bei seinem materialistischen und egoistischen Charakter glaube ich in der Annahme nicht fehl zu gehen, wenn ich behaupte, dass seine seit dem allgemeinen Umbruch an den Tag gelegte betonte Deutschfreundlichkeit reinen Zweckmässigkeiten entspricht. Von inneren Bekenntnis zu den weltanschaulichen Grundlagen der Bewegung kann nicht die Rede sein. Nach Sachlage vermag ich seiner Verwendung als Chefarzt an der Nervenklinik nicht das Wort reden.“
Im Februar 1942 jedoch fiel das Urteil der Sicherheitspolizei aus nicht ersichtlichen Gründen deutlich günstiger aus. Man attestierte Reys, dass er „sich jedoch Mühe“ gäbe, „den Nationalsozialismus verstehen zu lernen, sodass von ihm erwartet werden kann, dass er sich im Laufe der Zeit als brauchbares Mitglied in die Volksgemeinschaft einfügen“ würde.[1]
Im Dezember 1941 stellte Reys seine Tätigkeit als Chefarzt der neurologischen Klinik ein. [2] Die Hintergründe hierfür sind bisher unklar.
Lea Münch
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