Chronos chronos left.png
Rusmed logo color.png
Chronos chronos right.png

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Différences entre les versions de « Ludwig Crusem »

De Commission Historique
m (L.strappazon a déplacé la page Ludwig Crusem vers Ludwig/Loius Crusem sans laisser de redirection : Renommage)
m (Remplacement de texte — « Strassburg » par « Straβburg »)
 
(3 versions intermédiaires par 2 utilisateurs non affichées)
Ligne 1 : Ligne 1 :
{{Personne
{{Personne
|Prenom=Ludwig/Loius
|Prenom=Ludwig
|Nom=Crusem
|Nom=Crusem
|Identites=Louis Crusem
|Naissance=24041890
|Naissance=24041890
|Lieu_de_naissance=St. Avold (Lothringen)
|Lieu_de_naissance=St. Avold (Lothringen)
Ligne 10 : Ligne 11 :
|Confessions={{Confession
|Confessions={{Confession
|confession=Catholic
|confession=Catholic
|champBib=Reference
}}
}}
|Resume_de=Ludwig Crusem war langjähriger Laboratoriumsleiter an der neurologischen Klinik der französischen Universität Strasbourg und wurde anschliessend als wissenschaftlicher Assistent an der «Reichsuniversität» übernommen.  
|Resume_de=Ludwig Crusem war langjähriger Laboratoriumsleiter an der neurologischen Klinik der französischen Universität Strasbourg und wurde anschliessend als wissenschaftlicher Assistent an der «Reichsuniversität» übernommen.  


Louis Jean Georges Marc bzw. Ludwig Johann Georg Markus Crusem wurde am 24. April 1890 in St Avold, Kreis Forbach in Lothringen geboren. Nach dem Besuch verschiedener Gymnasien in und um Metz 1902 bis 1908 studierte Crusem Philologie (Latein, Griechisch und Französisch) in Strassburg, München und Berlin. Nach dem Staatsexamen 1912 folgte ebenfalls in Strassburg ein zweijähriges Psychologiestudium und letztlich die Medizinischen Studien von 1912 bis 1919. Sein angetrebtes Ziel einen Lehrstuhl für Psychologie an einer deutschen Universität zu erhalten, musste er nach eigenen Angaben aufgrund der «unglücklichen Ereignisse von 1918» zugunsten einer Laufbahn an der medizinischen Fakultät aufgeben.  
Louis Jean Georges Marc bzw. Ludwig Johann Georg Markus Crusem wurde am 24. April 1890 in St Avold, Kreis Forbach in Lothringen geboren. Nach dem Besuch verschiedener Gymnasien in und um Metz 1902 bis 1908 studierte Crusem Philologie (Latein, Griechisch und Französisch) in Straβburg, München und Berlin. Nach dem Staatsexamen 1912 folgte ebenfalls in Straβburg ein zweijähriges Psychologiestudium und letztlich die Medizinischen Studien von 1912 bis 1919. Sein angetrebtes Ziel einen Lehrstuhl für Psychologie an einer deutschen Universität zu erhalten, musste er nach eigenen Angaben aufgrund der «unglücklichen Ereignisse von 1918» zugunsten einer Laufbahn an der medizinischen Fakultät aufgeben.  


Seit dem 1. Dezember 1919 war Crusem als Assistenzarzt an der neurologischen Universitätsklinik in Strasbourg tätig. Vom 1. Januar 1922 bis 31. März 1928 war er «chef de clinique», vom 1. April 1928 bis 31. Oktober 1930 «Préparateur stagiaire» und seit dem 1. Oktober 1930 «Assistant titulaire».€€€«Assistant» entsprach dabei nicht einem deutschen Assistenzarzt, sondern der Stellung eines Laborchefs.£££€€€ Nebenberuflich war er seit etwa 1923 «Fachgutachter der Landesversicherungsanstalt und der Oberversicherungsämter». Während des Ersten Weltkriegs war er vom 3. August 1914 bis zum 12. Dezember 1918 als « Sanitätsgefreiter » und letztlich als « Feldhilfsarzt » Kriegsteilnehmer auf deutscher Seite.  
Seit dem 1. Dezember 1919 war Crusem als Assistenzarzt an der neurologischen Universitätsklinik in Strasbourg tätig. Vom 1. Januar 1922 bis 31. März 1928 war er «chef de clinique», vom 1. April 1928 bis 31. Oktober 1930 «Préparateur stagiaire» und seit dem 1. Oktober 1930 «Assistant titulaire».<ref name="f52b687869ecc78e5b045252ca8bfd981325ac34">«Assistant» entsprach dabei nicht einem deutschen Assistenzarzt, sondern der Stellung eines Laborchefs.</ref> Nebenberuflich war er seit etwa 1923 «Fachgutachter der Landesversicherungsanstalt und der Oberversicherungsämter». Während des Ersten Weltkriegs war er vom 3. August 1914 bis zum 12. Dezember 1918 als « Sanitätsgefreiter » und letztlich als « Feldhilfsarzt » Kriegsteilnehmer auf deutscher Seite.  


Nachdem das Bürgerspital unter deutsche Kontrolle gestellt worden war, wurde Crusem im Mai 1941 als politisch zuverlässig eingeschätzt und daher seine Weiterbeschäftigung als wissenschaftlicher Assistent vom Personalamt des Chefs der Zivilverwaltung im Elsass mit dem Hinweis befürwortet, dass er sich noch «aktiv an der Aufbauarbeit innerhalb der Bewegung» zu beteiligen hätte. Daraufhin stellte Crusem im Juni 1941 einen Antrag auf Aufnahme ins Deutsche Rote Kreuz, dem stattgegeben wurde und übernahm dort Aufgaben in der Ausbildung von Fachkräften.  
Nachdem das Bürgerspital unter deutsche Kontrolle gestellt worden war, wurde Crusem im Mai 1941 als politisch zuverlässig eingeschätzt und daher seine Weiterbeschäftigung als wissenschaftlicher Assistent vom Personalamt des Chefs der Zivilverwaltung im Elsass mit dem Hinweis befürwortet, dass er sich noch «aktiv an der Aufbauarbeit innerhalb der Bewegung» zu beteiligen hätte. Daraufhin stellte Crusem im Juni 1941 einen Antrag auf Aufnahme ins Deutsche Rote Kreuz, dem stattgegeben wurde und übernahm dort Aufgaben in der Ausbildung von Fachkräften.  
Als sein Kollege Ludwig Reys, der als politisch unzuverlässig beurteilt wurde, im Mai 1941 seine Tätigkeit als Leiter der neurologischen Klinik eingestellt hatte, wurde Crusem die Leitung der neurologischen Poliklinik übertragen. Wahrscheinlich arbeitete er die gesamte Zeit des Bestehens der «Reichsuniversität» dort als wissenschaftlicher Assistent.
Als sein Kollege Ludwig Reys, der als politisch unzuverlässig beurteilt wurde, im Mai 1941 seine Tätigkeit als Leiter der neurologischen Klinik eingestellt hatte, wurde Crusem die Leitung der neurologischen Poliklinik übertragen. Wahrscheinlich arbeitete er die gesamte Zeit des Bestehens der «Reichsuniversität» dort als wissenschaftlicher Assistent.


Nach Ende des Zeiten Weltkrieges wohnte Crusem weiterhin in Strasbourg. Ob er darüber hinaus an der Universität arbeitete, lässt sich nicht sicher belegen. Jedenfalls wurde er während der Epuration im November 1945 als unbelastet eingestuft.€€€Archives Departementales du Bas-Rhin, 1558W106, 8669; Crusem Ludwig£££€€€
Nach Ende des Zeiten Weltkrieges wohnte Crusem weiterhin in Strasbourg. Ob er darüber hinaus an der Universität arbeitete, lässt sich nicht sicher belegen. Jedenfalls wurde er während der Epuration im November 1945 als unbelastet eingestuft.<ref name="ee7256b40647e723dddb75a173e204b1e5901a56">Archives Departementales du Bas-Rhin, 1558W106, 8669; Crusem Ludwig</ref>


Lea Münch
Lea Münch
|etatEn=Scientifically approved
|etatDe=Wissenschaftlich genehmigt
|etatFr=Approuvée scientifiquement
|auteurFiche=Lmuench
|Nazi_era=RUS
|Nazi_era=RUS
|auteurFiche=Lmuench
}}
}}

Version actuelle datée du 8 avril 2022 à 08:43


Ludwig Crusem
Prénom Ludwig
Nom Crusem
Sexe masculin
Naissance 24 avril 1890 (St. Avold (Lothringen))
Profession Arzt

Identités Louis Crusem
Spécialités Psychiatrie u. Neurologie


Ludwig Crusem war langjähriger Laboratoriumsleiter an der neurologischen Klinik der französischen Universität Strasbourg und wurde anschliessend als wissenschaftlicher Assistent an der «Reichsuniversität» übernommen.

Louis Jean Georges Marc bzw. Ludwig Johann Georg Markus Crusem wurde am 24. April 1890 in St Avold, Kreis Forbach in Lothringen geboren. Nach dem Besuch verschiedener Gymnasien in und um Metz 1902 bis 1908 studierte Crusem Philologie (Latein, Griechisch und Französisch) in Straβburg, München und Berlin. Nach dem Staatsexamen 1912 folgte ebenfalls in Straβburg ein zweijähriges Psychologiestudium und letztlich die Medizinischen Studien von 1912 bis 1919. Sein angetrebtes Ziel einen Lehrstuhl für Psychologie an einer deutschen Universität zu erhalten, musste er nach eigenen Angaben aufgrund der «unglücklichen Ereignisse von 1918» zugunsten einer Laufbahn an der medizinischen Fakultät aufgeben.

Seit dem 1. Dezember 1919 war Crusem als Assistenzarzt an der neurologischen Universitätsklinik in Strasbourg tätig. Vom 1. Januar 1922 bis 31. März 1928 war er «chef de clinique», vom 1. April 1928 bis 31. Oktober 1930 «Préparateur stagiaire» und seit dem 1. Oktober 1930 «Assistant titulaire».[1] Nebenberuflich war er seit etwa 1923 «Fachgutachter der Landesversicherungsanstalt und der Oberversicherungsämter». Während des Ersten Weltkriegs war er vom 3. August 1914 bis zum 12. Dezember 1918 als « Sanitätsgefreiter » und letztlich als « Feldhilfsarzt » Kriegsteilnehmer auf deutscher Seite.

Nachdem das Bürgerspital unter deutsche Kontrolle gestellt worden war, wurde Crusem im Mai 1941 als politisch zuverlässig eingeschätzt und daher seine Weiterbeschäftigung als wissenschaftlicher Assistent vom Personalamt des Chefs der Zivilverwaltung im Elsass mit dem Hinweis befürwortet, dass er sich noch «aktiv an der Aufbauarbeit innerhalb der Bewegung» zu beteiligen hätte. Daraufhin stellte Crusem im Juni 1941 einen Antrag auf Aufnahme ins Deutsche Rote Kreuz, dem stattgegeben wurde und übernahm dort Aufgaben in der Ausbildung von Fachkräften. Als sein Kollege Ludwig Reys, der als politisch unzuverlässig beurteilt wurde, im Mai 1941 seine Tätigkeit als Leiter der neurologischen Klinik eingestellt hatte, wurde Crusem die Leitung der neurologischen Poliklinik übertragen. Wahrscheinlich arbeitete er die gesamte Zeit des Bestehens der «Reichsuniversität» dort als wissenschaftlicher Assistent.

Nach Ende des Zeiten Weltkrieges wohnte Crusem weiterhin in Strasbourg. Ob er darüber hinaus an der Universität arbeitete, lässt sich nicht sicher belegen. Jedenfalls wurde er während der Epuration im November 1945 als unbelastet eingestuft.[2]

Lea Münch

Biographie

Repères

Localisations

Nationalités

Confessions

  • Catholique

Publications

Relations

Collègue de

Liens à institutions

Neurologische Klinik

1890-04-24T00:00:00Z
Vie privée
Naissance
{"selectable":false,"min":"1885-01-01T00:00:00Z"}

Références

À propos de cette page

Rédaction : ©Lmuench



  1. «Assistant» entsprach dabei nicht einem deutschen Assistenzarzt, sondern der Stellung eines Laborchefs.
  2. Archives Departementales du Bas-Rhin, 1558W106, 8669; Crusem Ludwig